Vitamin-D-Mangel

Fast 90% der Menschen in unseren Breitengraden leiden unter Vitamin-D-Mangel.

Vitamin-D-Mangel ist einer der häufigsten Nährstoffmängel – mit weit reichenden gesundheitlichen Konsequenzen.

Vitamin D – das Sonnenhormon

Vitamin D ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Vitamin. So ist es das einzige Vitamin, das der Körper selbst bilden kann und der einzige Nährstoff, bei dem der Mensch nicht primär auf die Nahrung, sondern auf die Sonne angewiesen ist. Während es in Nahrungsmitteln kaum in nennenswerten Konzentrationen vorkommt, können große Mengen Vitamin D3 vom Körper durch direkte Sonneneinstrahlung in der Haut selbst hergestellt werden.

Vitamin D ist nicht wie fast alle anderen Vitamine nur ein Reaktionspartner im Stoffwechsel, sondern wird im Körper in eine Hormon-ähnliche Form umgewandelt, die direkt diverse köperliche Prozesse steuert. Vitamin D wirkt in fast allen Körperzellen, in denen es über spezielle Vitamin-D-Rezeptoren den Zellstoffwechsel.

Vitamin D ist damit zentral für die Zellgesundheit und in Folge für die Gesundheit insgesamt und wird heute als einer der wichtigsten Bausteine für unsere Gesundheit angesehen.

Vitamin-D-Mangel trifft fast jeden

Gleich mehrere großangelegte Studien kamen in den letzten Jahren zu einem erschütternden Ergebnis: Etwa 80-90 Prozent der Deutschen leiden unter einer Unterversorgung mit Vitamin D. Bei keinem anderen Vitamin ist die Versorgungslage derart kritisch, wie bei Vitamin D. Dieses traurige Bild zeigt sich in fast allen Ländern nördlich des 40. Breitengrades, da hier die Intensität der Sonne für fast die Hälfte des Jahres nicht für die körpereigene Vitamin-D-Produktion ausreicht.

Das ist besonders besorgniserregend, da sich das Vitamin D immer mehr als das vielleicht wichtigste Gesundheitsvitamin überhaupt herausstellt. Während bei vielen anderen Vitaminen die Forschungslage nicht eindeutig ist, scheint sich die Wissenschaft bei Vitamin D mittlerweile einig zu sein: Das Vitamin spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit und beeinflusst auch die Sterblichkeit maßgeblich.

Eine Studie aus 2009 kam zu dem Ergebnis: Über 18.000 Leben könnten allein in Deutschland jedes Jahr gerettet werden, wenn die Vitamin-D-Versorgung besser wäre.

Ursache von Vitamin-D-Mangel liegt in mangelnder Sonne

Wie kann es dazu kommen, dass fast eine gesamte Bevölkerung einen Mangel an einem so lebenswichtigen Vitamin erleidet?

Der Grund ist wohl vor allem in der modernen Lebensweise zu suchen. Vitamin D wird nicht nur über die Nahrung aufgenommen, sondern vor allem durch das Sonnenlicht Sonne in der Haut produziert. Die Aufnahme über die Nahrung spielt dabei fast keine Rolle, da nur wenige Lebensmittel Vitamin D in relevanten Mengen enthalten. Weit wichtiger für die Versorgung ist daher die Bildung über die Haut.

Und genau hier liegt wohl auch die Ursache des weit verbreiteten Vitamin-D-Mangels: Obwohl im Sommer je nach Hauttyp ein Sonnenbad von etwa 15-30 Minuten am Tag ausreichen würde, um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, schaffen es die meisten Deutschen nicht, genügend Sonne zu tanken, um sich mit ausreichend Vitamin D zu versorgen.

Dies liegt vor allem daran, dass die Sonne in unseren Breitengraden nur in den Monaten zwischen Mitte April und Mitte Oktober stark genug ist, um die Vitamin-D-Produktion anzuregen, und dies auch nur in der Zeit von etwa 10 bis 16 Uhr.

Ein weiterer Grund ist, dass die Sonne heute oft als eine Gefahr empfunden wird. Durch den Einsatz von Sonnenschutzmitteln, wird aber genau die UVB-Strahlung abgeblockt, welche auch für die Produktion von Vitamin D verantwortlich sind. Bereits ab Sonnenschutzfaktor 8 findet nahezu keine Vitamin-D-Produktion mehr statt.

Während zu viel Sonne im Verdacht steht, das Risiko für Hautkrebs zu erhöhen, führt zu wenig Sonne andererseits sehr sicher zu einem Vitamin-D-Mangel. Wir sind also direkt auf die Sonne angewiesen, um langfristig gesund zu bleiben.

Während des Winters leiden daher besonders viele Menschen an einem Vitamin-D-Mangel. Ein Umstand, der sich vor allem in der bekannten Winterdepression und einem schwachen Immunsystem bemerkbar macht.

Symptome eines Vitamin-D-Mangels

Wie erkennt man einen Vitamin-D-Mangel? Was sind die Vitamin-D-Mangel-Symptome?

Wie bei vielen Vitaminen, die ihre Wirkung tief an der Basis unseres Organismus haben, sind die Symptome bei einem leichten Mangel zunächst sehr unspezifisch:

Müdigkeit, Depression, Konzentrationsschwierigkeiten, schwaches Immunsystem, Schwindel und Kreislaufprobleme sind die ersten Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels.

Doch verheerend sind besonders die Spätfolgen eines Vitamin-D-Mangel. Eine anhaltende Unterversorgung mit Vitamin D wird heute mit vielen schweren Krankheiten in Verbindung gebracht. Da Vitamin D das Immunsystem steuert und direkt auf DNA, Zellen und das Nervensystem wirkt, scheint ein Vitamin-D-Mangel ein zentraler Faktor beim Entstehen vieler Krankheiten zu sein.

Insbesondere zeigt sich immer deutlicher eine Verbindung zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen und einigen Krebserkrankungen.

Vitamin-D-Mangel und Knochen

Da Vitamin D die Phosphor- und Kalziumaufnahme steuert, wirkt sich ein langanhaltender Vitamin-D-Mangel vor allem auch auf die Knochengesundheit aus. Ohne Vitamin D kann kaum Kalzium aus der Nahrung aufgenommen werden und der sinkende Kalziumspiegel wird vom Körper ausgeglichen, indem Kalzium aus den Knochen mobilisiert wird. Dadurch werden die Knochen auf die Dauer demineralisiert.

Bei Kindern ist führt dies zur Vitamin-D-Mangel-Krankheit Rachitis, die durch Fehlstellungen und Missbildungen der Knochen gekennzeichnet ist. Bei Erwachsenen vor allem zu Osteomalzie und Osteoporose.