Saisonale Influenza 2017/2018

Update zum 26.02.2018
INFLUENZA-FÄLLE STEIGEN UNAUFHALTSAM
Grippeaktivität auf höchster Stufe

Auch in der 7. Kalenderwoche des Jahres 2018 berichtet der Arbeitskreis Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) über eine deutliche Zunahme akuter Atemwegserkrankungen bundesweit.

Quelle: Influenza.RKI.de

Im Nationalen Referenzzentrum für Influenza (NRZ) wurden in der 7. KW 2018 in 267 (74 %) von 362 Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, dabei hauptsächlich Influenzaviren. Die Influenza-Positivenrate lag bei 59 %.

In der 7. Meldewoche (MW) wurden bislang 23.379 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt, somit steigt die Anzahl der Fälle auf über 82.000 Fälle seit der 40. MW 2017.

Die Grippewelle hat in der 52. KW 2017 begonnen. Die Influenza-Aktivität ist in der 7. KW 2018 im Vergleich zur Vorwoche nochmals deutlich angestiegen.

Influenza B-Viren (mit 99 % aus der Yamagata-Linie) sind mit 75 % die am häufigsten identifizierten Influenzaviren, gefolgt von Influenza A (H1N1)pdm09-Viren mit 21 % und Influenza A (H3N2)-Viren mit 4 %.

Diagonstik: PCR aus Nasen-/Rachenabstrich

Diagnostisches Mittel der Wahl stellt der Nachweis von Influenzaviren mittels PCR aus Nasen- und/oder Rachenabstrich dar, während die Serologie nicht hinreichend für diagnostische Zwecke eingesetzt werden kann. Mittels PCR können innerhalb von 24 Stunden Influenza A- / B- und A(H1N1)pdm09-Viren differenziert nachgewiesen werden.

Aufgrund des hohen Aufkommens und des weiter kontinuierlichen Anstiegs von Atemwegserkrankungen, sollte bei jedem Patienten mit entsprechender Klinik differenzialdiagnostisch an eine Influenza gedacht und ggf. die spezielle Diagnostik eingeleitet werden.

Prävention (Impfung) und Therapie (Neuraminidase-Inhibitoren)

Als wichtigste Präventivmaßnahme wird weiterhin eine Impfung empfohlen, da das RKI von einer noch anhaltenden Influenzawelle ausgeht. Als Impfstoff sollte der tetravalente gewählt werden, da im trivalenten Impfstoff der zurzeit am häufigsten nachgewiesene Influenza B-Stamm der Yamagata-Linie nicht enthalten ist! Risikopatienten (z. B. hohes Lebensalter) sollten ggf. frühzeitig einer antiviralen Therapie mit Neuraminidase-Inhibitoren zugeführt werden (Zanamivir, Oseltamivir [Tamiflu®]).